Die Jury traf ihre Entscheidung: Verleihung des Ulrich-Grasnick-Lyrikpreises 2021.Die Jury traf am 26.06.2021 in einem anonymen Verfahren ihre Entscheidung. 572 Gedichte wurden von 286 Autorinnen und Autoren eingereicht. Dem Thema der Ausschreibung 2021 »Zuflucht zum Meer« stellte Ulrich Grasnick den Vers dazu: „Wenn Schatten und Blitze stürzen, möchte ich sein wie das Meer nach Gewittern – ohne Narbe und Wunde die Flut.“ Damit war auch das Bild von einem Fluss aufgegriffen, der im Meer sein Ziel findet, sich aber auch darin verlieren kann.“Der Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis wird in diesem Jahr zum 5. Mal vergeben. Feierliche Verleihung und öffentliche Lesung werden noch 2021 stattfinden.Wir danken für die Teilnahme am Lyrikwettbewerb und ich halte weiter an der Ausschreibung fest.Zum wiederholtem Mal las ich heute „Ein Gedicht" von Marie Luise Kaschnitz. Ihr Gedicht beginnt mit den Verszeilen: "EinGedicht,aus Wortengemacht./ Wokommendie Worteher?/ AusdenFugenwie Asseln,/ AusdemMaistrauch wie Blüten, / Aus dem Feuer wie Pfiffe, / Was mir zufällt, nehm ich, // Es zu kämmen gegen den Strich / ". Ein gelungenes Lehrgedicht ohne Zeigefinger. Ulrich GrasnickPreisträger des Jahres 2021 sind •Franziska Beyer-Lallauret (Erster Preis) aus Avrillé•Christina Schößler (Zweiter Preis) aus Münster„Aus Worten gemacht“ die beiden Preisgedichte.
Verband deutschen Schriftsstellerinnen und Schriftsteller in ver.di
Meer, deine StraßenMeer, staublossind deine Straßen.Straßen, die altern nicht.Wenn Schatten und Blitze stürzen, möchte ich sein wie das Meer nach Gewittern –ohne Narbe und Wunde die Flut
Ulrich Grasnick
Preisverleihung Feierliche Verleihung und öffentliche Lesung finden am 29.10.2021 statt. Die Einladungen erfolgen zeitnah.Informationen zum Lyrikpreis sind auch hier zu sehen:
HailandUfert der Weg vor dir aus hast du SchuppenSchon im Rücken lässt Körner vom Körper an Gras Narben langrieseln klaubst dir Sand Dornen aus allen offenen Poren mit dem FußNagel schiebst du abgefallene VögelDelikatessen vor dir her wie lästigen SpielkramFächer voll Beeren Fingerfoodfarben kugeln Dorfwärts zum Anger wo der RäucherFisch steppt wo die ewig schillernde HauptfigurMeer sich an Gipskartonplatten kralltIn extra hochgezogenen Räumen jede SchattierungSturm am Spalier du fühlst die LeinwändeTosen von draußen siehst vor deiner Linse Den Lindenbaum neben sich stehn zu nah am Salz Wasser nur diesen Sommer noch allraunen Gleich greifen Falten ins Holz je länger der StammSich dreht um seine Mitte man könnte sich glatt In der Zeit irren Ringe zählen vergessenAn den Alleerändern aber die eigentlich wie gemalt Wirken sollen verdarb einer das Bild Stellte grüne Tonnen ins aufkommende RauschenDu bist hier um es zu hören jetztWeißt du nicht ob es der Wind ist der die Blätter Seitlich anbläst der wo das Festland brichtAus allen Gischthäuten fährt oder ob Kraken Arme undichten Dächern das Schilf ausreißen KatenVon Weibern plattmachen die den StrandHafer längst von unten betrachten und früher malWas mit Kunst gemacht haben wollenFranziska Beyer-Lallauret
NachtbadenSpätam seichten Flussder Dämmerungstieg ichins Sternenwasserhimmelstiefvon Algenschwärze umronnenstieg barhäuptighemdloshautlos gespültgeflößt aus derWillenswildnisvom Sog der Sändefreigeschlämmthinausmit der Flutaus der Festung der Formengelöstin die stille StrömungTrostFernhervom Schweigeschilfvon der Schwesternböschungruft michmein neuerNameChristina Schößler
Die Jury traf am 26.06.2021 in einem anonymen Verfahren ihre Entscheidung. 572 Gedichte wurden von 286 Autorinnen und Autoren eingereicht. Dem Thema der Ausschreibung 2021 »Zuflucht zum Meer« stellte Ulrich Grasnick den Vers dazu: „Wenn Schatten und Blitze stürzen, möchte ich sein wie das Meer nach Gewittern – ohne Narbe und Wunde die Flut.“ Damit war auch das Bild von einem Fluss aufgegriffen, der im Meer sein Ziel findet, sich aber auch darin verlieren kann.“Der Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis wird in diesem Jahr zum 5. Mal vergeben. Feierliche Verleihung und öffentliche Lesung werden noch 2021 stattfinden.
HailandUfert der Weg vor dir aus hast du SchuppenSchon im Rücken lässt Körner vom Körper an Gras Narben langrieseln klaubst dir Sand Dornen aus allen offenen Poren mit dem FußNagel schiebst du abgefallene VögelDelikatessen vor dir her wie lästigen SpielkramFächer voll Beeren Fingerfoodfarben kugeln Dorfwärts zum Anger wo der RäucherFisch steppt wo die ewig schillernde HauptfigurMeer sich an Gipskartonplatten kralltIn extra hochgezogenen Räumen jede SchattierungSturm am Spalier du fühlst die LeinwändeTosen von draußen siehst vor deiner Linse Den Lindenbaum neben sich stehn zu nah am Salz Wasser nur diesen Sommer noch allraunen Gleich greifen Falten ins Holz je länger der StammSich dreht um seine Mitte man könnte sich glatt In der Zeit irren Ringe zählen vergessenAn den Alleerändern aber die eigentlich wie gemalt Wirken sollen verdarb einer das Bild Stellte grüne Tonnen ins aufkommende RauschenDu bist hier um es zu hören jetztWeißt du nicht ob es der Wind ist der die Blätter Seitlich anbläst der wo das Festland brichtAus allen Gischthäuten fährt oder ob Kraken Arme undichten Dächern das Schilf ausreißen KatenVon Weibern plattmachen die den StrandHafer längst von unten betrachten und früher malWas mit Kunst gemacht haben wollenFranziska Beyer-Lallauret
Preisverleihung
Feierliche Verleihung und öffentliche Lesung finden am 29.10.2021 statt. Die Einladungen erfolgen zeitnah.
Preisträger des Jahres 2021 sind
•
Franziska Beyer-Lallauret (Erster Preis) aus Avrillé
•
Christina Schößler (Zweiter Preis) aus Münster
Wir danken für die Teilnahme am Lyrikwettbewerb und ich halte weiter an der Ausschreibung fest.Zum wiederholtem Mal las ich heute „Ein Gedicht" von Marie Luise Kaschnitz. Ihr Gedicht beginnt mit den Verszeilen: "Ein Gedicht, aus Worten gemacht. / Wo kommen die Worte her? / Aus den Fugen wie Asseln, / Aus dem Maistrauch wie Blüten, / Aus dem Feuer wie Pfiffe, / Was mir zufällt, nehm ich, // Es zu kämmen gegen den Strich / ".„Aus Worten gemacht“ die beiden Preisgedichte.Ein gelungenes Lehrgedicht ohne Zeigefinger. Ulrich Grasnick
NachtbadenSpätam seichten Flussder Dämmerungstieg ichins Sternenwasserhimmelstiefvon Algenschwärze umronnenstieg barhäuptighemdloshautlos gespültgeflößt aus derWillenswildnisvom Sog der Sändefreigeschlämmthinausmit der Flutaus der Festung der Formengelöstin die stille StrömungTrostFernhervom Schweigeschilfvon der Schwesternböschungruft michmein neuerNameChistina Schößler